Fachhochschuldozierende Nordwestschweiz besorgt um Qualität von Lehre und Forschung
Die Fachhochschule Nordwestschweiz sei „eine der führenden Fachhochschulen der Schweiz“, das „Label FHNW habe sich erfolgreich etabliert“. Mit der Sicherung des finanziellen Fundaments über mehrere Jahre hinweg sollen die vier Trägerkantone Aargau, BaselLandschaft, Basel-Stadt und Solothurn der FHNW eine längerfristige Planung ermöglichen, die für eine strategisch profilierte Entwicklung ihres Lehrangebots und ihrer Forschungsschwerpunkte unabdingbar ist.
Diese längerfristige Planung ist nun durch die drohende Budgetkürzung 2009 – 2011 in Frage gestellt, denn die ausgewiesenen Mehrkosten in der Höhe von rund 120 Mio. sollen auf 68.6 Mio. Franken gekürzt werden. Die fehlenden 52 Mio. Franken soll die FHNW durch „Effizienzgewinn“ selbst kompensieren. Der Verband Fachhochschuldozierende Nordwestschweiz wehrt sich gegen weitere „Effizienzsteigerung“, da bereits die letzte Planungsperiode 2006 – 2008 von schwerwiegender „Ausgabendisziplin und Kosteneffizienz“ geprägt war.
Das Kerngeschäft der Fachhochschulen sind Lehre und Forschung; die Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden zeichnen dafür verantwortlich. Wie kann bei gleich bleibendem Budget – die „echte“ Globalbeitragssteigerung von 2.6% pro Jahr gleicht zur Zeit knapp die Teuerung aus – Folgendes erreicht werden:
- Bewältigung der höheren Anzahl Studierender (plus 7.4% über die letzten 6 Jahre)
- Neugestaltung und Etablierung der Bachelorstudiengänge
- Einführung und Konsolidierung der Masterstudiengänge
- Ausbau der hochstehenden Forschung
Will sich die Nordwestschweiz mit seiner Fachhochschule profilieren, muss sie für diese auch finanziell und personell Verantwortung tragen, und zwar im von den Budgetverantwortlichen klar skizzierten und ausgewiesenen Rahmen. Sparen in der Bildung ist nicht angesagt. Sparen in der Bildung ist keine Investition in die Zukunft. Die Dozierenden sind der Ansicht, ihren Beitrag an Effizienzsteigerung bereits über die Schmerzgrenze hinaus geleistet zu haben und sind besorgt um die Qualität von Lehre und Forschung. Die vielgepriesene „Exzellenz“ der FHNW darf nicht sparpolitisch leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Eine Entscheidung, die auf den Verzicht von massgeblichen Kompetenzen der FHNW hinaus laufen sollte, müsste sehr gut abgewogen werden in Anbetracht der strategischen Stossrichtung, welche die FHNW im globalen Wettbewerb der Hochschulen einschlagen will. Die Fachhochschule Nordwestschweiz muss eine attraktive und konkurrenzfähige Fachhochschule bleiben: attraktiv für die Studierenden, attraktiv für die Wirtschaft und attraktiv für die Lehrenden und Forschenden.