An der FHNW laufen viele Geschäfte: Neuverhandlung des Gesamtarbeitsvertrages, Vorbereitung der Akkreditierung, Aufbau eines neuen Planungstools in allen Leistungsbereichen, Entwicklungschwerpunkte «Die Hochschullehre der FHNW in die digitale Zukunft führen» und die Umstellung von Windows 10 bzw. neuer Hardwarelieferanten. Dadurch ergeben sich neben dem vierfachen Leistungsauftrag für die Dozierenden zusätzlich Entwicklungs- und Schulungsaufgaben, um diese Ziele zu erreichen. Die Digitalisierung in der Lehre wird in den nächsten Jahren das «Dozierenden-Profil», Qualifikation und Kompetenzen, wesentlich beeinflussen.
Die VDI-Studie – «Ingenieurausbildung für die Digitale Transformation» 2019 zeigt in der Befragung, dass bei den Dozierenden hauptsächlich der Zeit- und Ressourcenmangel als Hemmnis bei der Umsetzung digitaler Fachinhalte genannt wird. Die Digitale Transformation erfordert mehr Zeit, damit sie an den Fachhochschulen erfolgreich umgesetzt werden kann. Dies kann nicht «nebenbei» geschehen (Vgl. INFO-16, November 2018, S. 4: Norbert Hofmann: «Digitalisierung – Kurzkommentar zum Thema Kosten».). Denn die digitale Transfer-Transformation bleibt nicht beschränkt auf die Lehre, sondern wird die Institute in allen Leistungsbereichen strategisch und mit zusätzlichen Ressourcen fordern.
Des Weiteren soll das neue Rahmenkonzept für das betriebliche Gesundheitsmanagement die «Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig optimieren» unter «Mitwirkung aller Personengruppen im Betrieb» umgesetzt werden. Die «Wirkung» und Qualität des Gesundheitsmanagements kann letztlich nur durch Mitwirkung aller Personengruppen, dem richtigen Angebot für die Mitarbeitenden und dem Vermessen des Konzepts, z.B. der Zahl der Krankheitstage, entwickelt sowie verbessert werden.
Als zusätzliche Herausforderung läuft aktuell das so genannte «Re-Design» des MSE – Master of Science in Engineering, d.h. des Masterstudienganges der schweizerischen Fachhochschulen im Ingenieursbereich. (Ein Masterstudium ist eine fachlich vertiefende Ausbildung mit Projekten und Fachmodulen, in denen die Heterogenität der Studierenden geringer ist als im Bachelorstudium.) Bei einer derart weitreichenden Anpassung sollten eigentlich alle Stakeholder (d.h. zunächst vor allem die betroffenen Studierenden, dann aber auch Dozierende sowie der Mittelbau) miteinbezogen werden, damit die – an sich plausiblen – Ziele und Verbesserungen des Re-Designs erreicht werden. Dies wiederum setzt ausreichend Zeit, Ressourcen und Informationen bei allen Stakeholdern voraus. Dieser Bedarf sowie die aktuell praktizierte Organisation beim Re-Design-Prozess führen weit verbreitet zu Frustration und Resignation bei den betroffenen Dozierenden.