Am 28. April 2023 hat der Fachhochschulrat über die Aufspaltung der Hochschule für Technik informiert. Neu soll es eine Hochschule für Technik und Umwelt in Windisch und eine Hochschule für Informatik mit Standorten in Windisch und Basel geben. Zudem wird die PH des Kantons Solothurn nach Olten verlegt.
Der Dozierendenverband fh-ch-nw ist grundsätzlich dafür, dass kleine und damit agilere Organisationseinheiten geschaffen werden. Er befürwortet aber auch die Schaffung von Synergien. Er stellt daher Fragen zu den Risiken der angestossenen Reorganisation.
Dem fh-ch-nw erscheint es fraglich, ob die zur Verfügung stehenden Mittel für eine zweite Hochschule und einen zweiten Standort ausreichen; denn es müssen neue Strukturen auf- sowie bestehende umgebaut und längerfristig aufrechterhalten werden. Das gilt sowohl im Personalwesen wie für die Infrastruktur. Zudem hat sich das Betreuungsverhältnis von Dozierenden zu Studierenden in den letzten Jahren verschlechtert, so dass damit gerechnet werden muss, dass die Kosten nicht bloss in der Anfangsphase steigen, wenn die Qualität gehalten werden soll.
Irritierend ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Synergien im Bereich Informatik nicht ausgeschöpft, und die Wirtschafts- sowie die Medizinalinformatik nicht in die Hochschule für Informatik integriert werden sollen.
Für die Mitarbeitenden der neuen Hochschule für Informatik entstehen wie für diejenigen der PH Solothurn neue und aufwendigere Arbeitswege. Das dürfte zu mehr Problemen bei der Erstellung der Stundenpläne, zu mehr unproduktiven Reisezeiten und zu mehr Online-Unterricht führen. Beides führt, wie die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, kaum zu besseren Studienleistungen und mehr Studierenden.
Die aus unserer Sicht kurzfristige Kommunikation, der knappe Zeithorizont bis 2024 und die Unklarheiten bezüglich der von der Reorganisation besonders betroffenen Institute und Studiengänge verunsichern viele Mitarbeitende und lassen die Frage aufkommen, ob den Dozierenden genügend Information und Möglichkeiten zur Mitwirkung geboten werden. Die Zahl der gesundheitsbedingten Absenzen war in der letzten Zeit gerade in Bereichen, die von Reorganisation betroffen sind, relativ hoch und sollte nicht durch eine Erhöhung der Arbeitslast vergrössert werden. Dies wäre der Attraktivität der FHNW als Arbeitgeber nicht zuträglich.