Ausgangslage
An schweizerischen Fachhochschulen arbeiten alle Hochschulangestellten am gemeinsamen Ziel des vierfachen Leistungsauftrages: Der Mittelbau, die Dozierenden und das technisch-administrative Personal.
Jedoch sind die Anstellungsbedingungen des wissenschaftlichen Mittelbaus prekär. Diese Gruppe ist grösstenteils befristet angestellt. Dies macht teilweise Sinn bei Doktorand:innen an Universitäten und wissenschaftlichen Mitarbeitenden an Fachhochschulen in drittmittelfinanzierten angewandten Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Jedoch bleibt der Wissenserhalt auf eine Dauer von zwei bis fünf Jahren bei einer Fachhochschule begrenzt, sofern nicht die Einarbeitungszeit eines wissenschaftlichen neuen Mitarbeitenden finanziert ist.
Der Schweizerische Wissenschaftsrat (SWR) und die Schweizer Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) fordern schon länger eine Diversifizierung der akademischen Karrieren durch die Erweiterung von Laufbahnmöglichkeiten, die eine Festanstellung bieten. Zuletzt stellte die SAGW vier Optionen für konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation vor. Der Nationalrat nahm 2023 ein Postulat zur Chancengleichheit und Förderung des akademischen Nachwuchses an.
Herausforderungen für den wissenschaftlichen Mittelbau und den angewandten Forschungsauftrag der Fachhochschulen
Die befristete Anstellung des Mittelbaus in Qualifikationsstellen der Fachhochschule erschweren einer langfristige akademische Karriereplanung für den wissenschaftlichen Mittelbau.
Weiterhin führt dies bei den Fachhochschulen zu einen ständigen Wissensverlust und -aufbau, der durch die Dozierenden geleistet werden muss. Die ständige Fluktuation des Mittelbaus ist ein Risiko für Unternehmungen und Forschungspartnern in gemeinsamen Projekten mit den Fachhochschulen.
Die strukturelle Organisation der Fachhochschulen und die Finanzierung des Mittelbaus über Drittmittel ist bisher weitgehend unverändert. Der Wissensverlust und die Finanzierung des Wissensaufbau bzw. -erhalts bei der Einarbeitung von neuen wissenschaftlichen Mitarbeitenden bis zu 6 Monaten in Projekten sind oft nicht gegenfinanziert.
Perspektiven für den wissenschaftlichen Mittelbau und der Innovation schaffen
Die Fachorganisation der schweizerischen Dozierenden swissfaculty (fh-ch ist Mitglied) betont die Bedeutung fairer Arbeitsbedingungen für ein gutes Arbeitsklima und die Attraktivität des wissenschaftlichen Sektors. Es ist wichtig, dass die Fachhochschulen diesbezüglich handeln, um den akademischen Mittelbau langfristig zu stärken und hochqualifizierte Mitarbeitende zu halten.
Die wissenschaftliche Mitarbeitenden der Fachhochschulen mit Praxiserfahrung in anwendungsorientierten Projekten von heute sind die Dozierenden von morgen, die die Laufbahn der Studierenden an Fachhochschulen kennen und erlebt haben.
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