Ausgangslage:
Der fh-ch und fh-ch-nw unterstützt die Änderung des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG).
Die praxisorientierten Bachelorstudiengänge (PiBS) wurden 2015 im Rahmen der Fachkräfteinitiative eingeführt, um Maturanden ohne Arbeitswelterfahrung den Zugang zu MINT-Studiengängen an Fachhochschulen (FH) zu ermöglichen.
Der fh-ch(-nw) begrüsst die Überführung der geltenden übergangsrechtlichen Regelungen der praxisintegrierte Bachelorstudiengänge (PiBS) in das HFKG, die die Durchlässigkeit der schweizerischen Bildungssystems und das Profil der Fachhochschulen durch die praxisorientierten Bachelorstudiengänge stärken.
Die «koordinierte Durchlässigkeit» zwischen den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen ist für swissfaculty ein wesentliches Ziel der Hochschulbildung entsprechend dem Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz (HFKG) Artikel 12, Absatz 3.
Wirkungsanalyse PiBS[1]: Herausforderungen bei den Arbeitswelterfahrungen
Der fh-ch(-nw) hat in der Vernehmlassungsantwort[2] zur „Verordnung des Hochschulrates über die Zulassung zu den Fachhochschulen» die Stärkung der Durchlässigkeit im Jahr 2020 begrüsst. Dabei hat Der fh-ch auf die zwei Problembereiche, der Sozialisationsphase in die Arbeitswelt und fehlende Praktikumsangebote für potenzielle Studierende hingewiesen. Dies trifft insbesondereStudierende mit gymnasialer Maturität wie auch Studienabbrecherinnen und -abbrecher der Universitäten und ETH. Die Wirkungsanalyse PiBS des SBFI deckt sich mit den Problembereichen der Vernehmlassung2 des fh-ch.
Aus Sicht des fh-ch überwiegen die Vorteile gegen über den Herausforderungen.
1. Praxisorientierung:
- Die Praxisorientierung der Studierenden verbessert sich im Verlauf des Studiums, und PiBS-Absolvent sind hoch arbeitsmarktfähig.
- Unternehmen, Studiengangleitende und Studierende sehen in PiBS Vorteile gegenüber traditionellen Wegen, insbesondere hinsichtlich der Praxisorientierung.
- PiBS erlaubt es, die Praxiserfahrung während des Studiums zu erwerben.
- Die Zufriedenheit aller Beteiligten (Studierende und Unternehmungen) ist gross.
- Es gibt keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf das Bildungssystem oder eine Verdrängung anderer Ausbildungswege. Unternehmen profitieren dennoch punktuell von PiBS, insbesondere in spezialisierten MINT-Bereiche
2. Nachfrage
- Trotz einem stetigen Anstieg der Eintritte und Abschlüsse bleibt die Nachfrage nach PiBS gering.
- Allerdings hat PiBS bisher weder den Fachkräftemangel im MINT-Bereich substanziell gemindert noch den Frauenanteil in diesen Berufen erhöht.
Fazit
Die Fachhochschule engagieren sich am Ausbau der Ausbildungsmöglichkeiten mit den Unternehmungen und potenziellen PiBS-Studierenden. Insbesondere der demografisch bedingte Einbruch der Studierendenzahlen in MINT-Studiengängen an Fachhochschulen begrenzt die Nachfrage und den Ausbau des PiBS-Angebotes der Fachhochschulen.
Dies wird sich demografisch und angebotsseitig verbessern.
Norbert Hofmann, Dezember 2024
[1] Wirkungsanalyse zum Praxisintegrierten Bachelorstudiengang PiBS, Schlussbericht, 30. August 2023, Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
[2] swissfaculty, Vernehmlassungsantwort zur „Verordnung des Hochschulrates über die Zulassung zu den Fachhochschulen“– Stellungnahme von swissfaculty, 2020