Belastungsfaktor beurteilen – Wenn ChatGPT GhatGPT beurteilt!

Die renomierte Zeitung Frankfurter Allgemeine publiziert am 26. Juni 2025 den Artikel «Besorgt über KI Lehrer sehen Einfluss auf Schüler skeptisch».

Die Mehrheit der deutschen Lehrer erwarten durch ChatGPT eine überwiegend negative Auswirkungen auf ihre Schüler. Gefährdet seien vor allem soziale und kommunikative Fähigkeiten, das individuelle Lernen dagegen könne profitieren. Das geht aus dem veröffentlichten Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung (Deutscher Schulbarometer 2025) hervor, das auf einer repräsentativen Befragung von 1540 Lehrern allgemeiner und beruflicher Schulen beruht.

Zitat aus dem deutschen Schulbarometer 2025

Zugleich fühlt sich eine grosse Mehrheit der Lehrer unsicher im Umgang mit KI. 62 Prozent sind nicht ausreichend vertraut damit, knapp ein Drittel hat KI-Tools in den vergangenen zwölf Monaten nicht genutzt, ein anderes Drittel nutzt sie mehrmals im Monat oder täglich. Die häufigen Nutzer der KI setzen sie für die Erstellung von Aufgaben, für die Unterrichtsplanung, seltener für das Entwickeln von Leistungskontrollen ein. Nur ein sehr kleiner Teil der KI-freudigen Lehrer setzt sie für die Bewertung von Schülerarbeiten (sechs Prozent) und die Analyse von Lernverlaufsdaten ein (drei Prozent).
Eigenen Fortbildungsbedarf sehen die befragten Lehrer vor allem beim Einsatz von KI für die Unterrichtsgestaltung und zur Förderung kritischen Denkens. Richtig eingesetzt, könne KI Lehrer entlasten und ihnen mehr Freiraum für pädagogische Aufgaben verschaffen, sagte die Leiterin des Bildungsbereichs bei der Bosch Stiftung.

Konsequenzen für die Lehre an der Fachhochschule

Der deutsche Schulbarometer zeigt, was die Fachhochschulen in der Schweiz in den nächsten Jahren erwartet, denn «die Berufsschüler von heute sind die Studierenden von morgen».

Die Fachhochschule stehen vor den zwei grossen Herausforderungen: Einer neuer Generation von Studierenden mit grösserer Heterogenität (z.B. Eintrittskompetenzen) und der Beurteilung der praxisorientierten Kompetenzen mit und ohne KI.

Die Heterogenität der Studierenden erfordert zusätzlichen Betreuungs-, Koordinations- und Zeitaufwand fürdie Dozierenden und die Schuladministration. Angesichts der alarmierenden Befunde an deutschen Schulen, dass sich fast ein Drittel der Lehrkräfte mehrmals wöchentlich und jede zehnte täglich erschöpft fühlt – insbesondere jüngere Lehrkräfte sind hiervon überdurchschnittlich betroffen – ist eine systematische Analyse und Behebung der psychosozialen Belastung der Dozierenden anzustreben.

Die Fachhochschule setzt bei regelmässigen Mitarbeitendenbefragungen die Effort-Reward-Imbalance (ERI)-Methode ein und in den wiederkehrenden Massnahmen der Hochschulen wird die Arbeitsbelastung thematisiert. Eine signifikante Reduktion des ERI-Wertes für alle Personalkategorien ist nicht erreicht worden.

Ein funktionierendes berufliches Gesundheitsmanagement sorgt für eine «nachhaltige Personalentwicklung» insbesondere Dozierende und nachhaltigen Fachhochschulbetrieb.