Kurzinfos aus dem Zentralvorstand 24. August 2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Die Sitzung stand ganz im Zeichen der kommenden Delegiertenversammlung vom 22. Sept. 2020. Aufgrund von Corona musste die DV ja vom Juni in den September verschoben werden. Nun wird sie stattfinden und zwar zweigestaltig. Physisch treffen wir uns um 17 h in den Räumlichkeiten von TravailSuisse am Hopfenweg 21 in Bern. Jede Sektion ist aufgefordert, mit 3 Vertretern präsent zu sein. Mit Start der DV um 17:30 h können sich dann die Dozierenden aller FH in einer Video-Schaltung aktiv in die Diskussionen einbringen. Nebst den statutarischen Tagesordnungspunkten werden wir über folgende 4 Themen diskutieren und hierzu entsprechende Forderungen verabschieden:

Profil der Fachhochschulen
Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen bilden das Rückgrat einer innovativen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Fachhochschulen gewinnen damit ihre Daseinsberechtigung aus einem eigenständigen, sich von den universitären Hochschulen unterscheidenden Profil. Dieses Profil wird heute durch mehrere Faktoren geschwächt. Wollen wir die Daseinsberechtigung der FH zu Gunsten einer prosperierenden Wirtschaft und Gesellschaft in der Schweiz aufrecht erhalten und uns weiterhin an unseren Aufgaben an den FH erfreuen, müssen wir Gegensteuer geben. Wir zeigen auf, wo der Schuh drückt und werden Forderungen stellen.

Administration
Ein Blick auf die Tendenz der letzten Jahre zeigt, dass in den Schweizer Fachhochschulen immer mehr finanzielle Mittel in die Administration fliessen. Hingegen sinken, bezogen auf die Zahl der Studierenden, die finanziellen Aufwendungen für den Unterricht. Es braucht eine Trendumkehr, es braucht flachere Strukturen und vor allem einen strategisch denkenden Stab, der sich nicht als Verwaltungseinheit, sondern als Dienstleister für Lehre und Forschung wahrnimmt. Lasst uns diskutieren und fordern.

Forschung
Die Forschung an Fachhochschule gehört zwar zum Leistungsauftrag, wird aber überall stiefmütterlich behandelt. So gibt es keine oder nur eine minimale Basisfinanzierung der Forschung. Für die Akquise ist jeder und jede selbst zuständig und diese soll bitte in der Freizeit erfolgen. InnoSuisse strebt Richtung SNF und fordert Publikationslisten, was es in der anwendungsorientierten Forschung nur bedingt gibt. Es darf nicht sein, dass das unternehmerische Risiko allein bei den Dozierenden liegt, wenn Forschung zum Leistungsauftrag der Fachhochschulen gehört. Forschung darf auch nicht zum Jobverlust oder zum Abbau des Beschäftigungsgrades führen, nur weil einmal die Projekte ausbleiben. Wir zeigen auf und werden Forderungen stellen.

Digitalisierung nach Corona
Die Umstellung auf digitalisierte Lehrformate in Corona-Zeiten ging erstaunlich problemlos vonstatten. Jetzt besteht die Gefahr, dass scheinbare Evidenzeffekte als Argument genommen werden, um Entwicklungen in der Lehre voranzutreiben oder um Sparprogramme zu realisieren. Die stark vorangetriebene Digitalisierung während des Lock down darf nicht zum „Courant normal“ an den FH werden, weil sie die Chancengleichheit schwächt, fremdsprachige Studierende benachteiligt und man das Verantwortungsbewusstsein für Natur und Gesellschaft nicht im digitalen Raum lernt, sondern im Diskurs mit andern Menschen.

An der DV am 22. Sept. 2020 werden wir ihnen in vier Kurzvorträgen die Schwachstellen bei diesen vier Punkten aufzeigen. Sie können sich über die Video-Schaltung in die Diskussion einbringen. Diskutieren sie mit, entscheiden sie mit, fordern sie mit. Es geht um ihren Arbeitsplatz und um ihren Job!
Nächste Sitzung: Delegiertenversammlung am 22. Sept. 2020 um 17:30 h entweder physisch bei TravailSuisse in Bern oder virtuell über die Konferenzschaltung. Ihr Sektionspräsident hat den Zugang.

Freundliche Grüsse
Euer Zentralvorstand fhch