Universitäre Hochschulen und Fachhochschulen bilden das Rückgrat einer innovativen Wirtschaft und Gesellschaft. Während die universitären Hochschulen sich zur Grundlagenforschung bekennen (sollten), sollen die Fachhochschulen das „neue“ Wissen in neue Produkte und Verfahren zu Gunsten von Gesellschaft und Wirtschaft umsetzen.
Die Fachhochschulen gewinnen damit ihre Daseinsberechtigung aus einem eigenständigen, sich von den universitären Hochschulen unterscheidenden Profil. Zu den Merkmalen gehören:
- der Zugang führt normalerweise über eine Berufsmaturität
- die Forschung orientiert sich an konkreten Bedürfnissen von Gesellschaft und Wirtschaft
- die Lehre orientiert sich an der Praxis und basiert auch auf konkreten Ergebnissen der Forschung der FH-Dozierenden
- die Lehrkräfte haben einen starken Bezug zur Arbeitswelt und weisen diesen durch eine entsprechende Vorbildung und/oder durch Projekte mit Gesellschaft und Wirtschaft nach
Das Profil für die Daseinsberechtigung der Fachhochschulen wird geschwächt, wenn
- die FHs ihre Dozierenden und Forschenden grossmehrheitlich aus dem universitären Bereich rekrutieren, statt gezielt ihre eigenen Abgänger zu fördern
- die Förderorganisationen bei der Bewilligungen von FH-Forschung mehr auf die Zahl eingereichter Publikationen achten als auf erfolgreiche Praxisumsetzungen
- die Rektoren und Rektorinnen der FHs über keine berufliche Grundbildung verfügen
- der Aufbau eines Lehrgangs sich an den Allgemeinbildungskompetenzen der gymnasialen Matura orientiert, statt an den beruflichen Kenntnissen der Berufsmatura
- das Profil der FHs bei der Akkreditierung zu wenig Beachtung findet
- der dritte Zyklus sich an den universitären Standard anschmiegt, statt sich an Fachhochschulstandards zu orientieren
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Siehe fh-ch: https://fh-ch.ch/wp-content/uploads/sites/8/2021/10/Gespraechsgrundlage-Profil.pdf